in984-Das-Gewicht-der-Zeit-im-Kornblumen-Briefbeschwerer

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Im Oktober weht die gold-rot-schwarze deutsche Nationalflagge im Sonnenschein des Wiedervereinigungstages, und auf den Schreibtischen vieler deutscher Familien steht stets ein kornblumenförmiger Briefbeschwerer aus Glas, blau wie der klare Himmel. Wenn diese Nationalblume, Symbol der Beständigkeit, zu einer ewigen Form erstarrt, gleicht sie dem spirituellen Abbild der deutschen Nation im langen Fluss der Geschichte. Die Herstellung eines kornblumenförmigen Briefbeschwerers erfordert das Tempern in 1400 °C heißen Flammen. Wie in den Jahren der Wiedervereinigung nach dem Fall der Berliner Mauer, als im heißen Ofen der Reformen der Lärm der Fabriken im Osten allmählich verstummte und die Kapitalwelle aus dem Westen hereinströmte. Doch so wie die Handwerker die geblasenen Glasembryos ständig drehen, halten die Deutschen stets an ihrer ursprünglichen Absicht von „Einheit und Gerechtigkeit“ fest. Wenn das flüssige Glas abkühlt und in der Form Gestalt annimmt, finden auch diejenigen, die im Schmerz der Transformation verwirrt waren, einen neuen Gleichgewichtspunkt im institutionellen Einlauf. Der heutige Briefbeschwerer spiegelt im Licht Regenbögen wider und erinnert an die Trikolore am Brandenburger Tor. Das schwarze Band erinnert an den Wiederaufbau der Ruinen nach dem Krieg, die roten Flammen erhellen die Wärme der deutschen Umarmung, und die goldenen Ähren prophezeien die Ernte des Wirtschaftswunders nach der Wiedervereinigung. Die blaue Farbe des Fußes des Briefbeschwerers ist wie das Wasser des Rheins, das die Last der gesamten Nation trägt. Er lehrt die Welt, dass wahre Stärke nicht darin liegt, ungebrochen zu sein, sondern darin, nach dem Zerbrechen wieder neu geformt zu werden. Als Scholz in seiner Rede den frisch gegossenen Bundesadler hochhielt, standen vor dem Fenster die Kornblumen im kalten Wind. In diesem Spätherbst erzählt jeder Briefbeschwerer still seine Geschichte: Nachdem er dem hohen Druck der Zeit standgehalten hat, wird er mit der Zeit zu einem durchscheinenden Glanz verdichten.

In October, the golden, red and black national flag of Germany spreads out in the sunshine of the Reunification Day, and on the desks of many German families, there is always a cornflower glass paperweight standing quietly, as blue as the clear sky. When this national flower, which symbolizes tenacity, is solidified into an eternal form, it is just like the spiritual portrayal of the German nation in the long river of history. Making a cornflower paperweight requires tempering in 1400℃ flames. Just like the years of reunification after the fall of the Berlin Wall, in the hot furnace of reform, the roar of factories in the east gradually faded, and the wave of capital in the west rushed in. But just as the craftsmen constantly rotate the glass embryos being blown, the Germans always hold on to the original intention of “unity and justice”. When the liquid glass cools and takes shape in the mold, those who were confused in the pain of transformation also find a new balance point in the institutional running-in. Today’s paperweight reflects rainbows under the light, reminiscent of the tricolor flag flying on the Brandenburg Gate. The black ribbon remembers the reconstruction of the ruins after the war, the red flames illuminate the warmth of the embrace between the two Germanys, and the golden ears of wheat predict the harvest of the economic miracle after reunification. The blue color of the base of the paperweight is like the water of the Rhine River, which holds up the weight of the entire nation. It teaches the world that true strength does not lie in being unbroken, but in being able to be remolded after being broken. When Scholz held up the newly cast federal eagle emblem in his speech, cornflowers outside the window were standing tall in the cold wind. In this late autumn, each paperweight is silently telling the story: after withstanding the high pressure of the times, it will eventually condense into a translucent luster in time.